Pep Guardiola

Pep Guardiola
Pep Guardiola

An dieser Stelle möchte ich keine weitere Lobeshymne auf Pep Guardiola als Fußballtrainer oder auf seine Erfolge anstimmen. Ich möchte viel mehr den Menschen hinter der Erfolgsgeschichte betrachten. Pep Guardiola, amtierender Cheftrainer des FC Bayern und ehemaliger Trainer des FC Barcelona, dessen Erfolge in Katalonien ihn weltberühmt gemacht haben. Er gewann während seiner Zeit in Spanien alles, was es zu gewinnen gab und brach sämtliche Rekorde.

Im Buch „Herr Guardiola: Das erste Jahr mit Bayern München“ von Martí Perarnau wird Peps facettenreiche Persönlichkeit an unterschiedlichen Stellen deutlich. Drei Adjektive sind jedoch zu unverzichtbaren Eigenschaften geworden, um die „zahlreichen Zielsetzungen eines stets unzufriedenen Peps zu umschreiben.“

  • Besessenheit bedeutet, Liebe und Leidenschaft zum Detail besitzen. Von etwas besessen zu sein muss nichts Negatives sein. Es bedeutet doch nur die Ausrichtung auf etwas, was man gern macht und so perfekt wie möglich realisieren möchte. Im Falle von Pep ist es der Fußball, der ihm alles bedeutet.
  • Vorbereitung und akribisches Arbeiten ist das Handwerkszeug für jeden Erfolg. Es ist das notwendige Kriterium, um es mit den Worten der Mathematik zu beschreiben. In Peps Sabbatjahres in New York nach seinem Ausstieg vom FC Barcelona ruhte er sich nicht etwa auf seinen Erfolgen aus, wie es vermutlich viele andere Menschen getan hätten. Pep hingegen bereitete sich auf seine nächste Trainerposition vor, obwohl zu dem Zeitpunkt noch nicht mal feststand, wo und wie diese aussehen wird. Er beschäftige sich viel mit individualisierter und persönlicher Kommunikation, um in Zukunft noch besser seine Ideen, Gefühle und Visionen vermitteln zu können.
  • Leidenschaft ist fundamental, wenn man Erfolg haben möchte – nicht nur im Fußball, sagte dazu Lorenzo Buenaventura, Fitnesstrainer des FC Bayern. Leidenschaft macht den Unterschied aus, wenn man das Maximale aus sich herausholen will. So beschrieb es auch Cholo Simeone, amtierende Trainer von Atlético Madrid: „Wie hätte ich bei meinem Spielniveau hundert Spiele für Argentinien machen können? Als Spieler war ich Mittelmaß. Alles, was ich erreicht habe, verdanke ich meiner Leidenschaft“.

Er ist ein Perfektionist, auch wenn ihm völlig bewusst ist, dass man Perfektion nie erreichen kann, jedoch versucht er es trotzdem. Pep ist ein Taktiker und ein Stratege, der immer die möglichen Aktionen und Reaktionen des Gegners im Fußball mit einbezieht und sich, seine Mannschaft und sein Spiel darauf einstellen wird. Sein höchstes Ziel ist es, sich stetig weiterzuentwickeln.

Ich bin fasziniert von Pep Guardiola und seiner Arbeitsweise. Pep ist einer der besten Fußballtrainer, daran lassen seine zahlreichen Erfolge keinen Zweifel. Unverkennbar ist die Handschrift seiner Arbeit und Pep bringt viele Talente und Begabungen mit, welche für diesen Beruf notwendig sind. Seine zahlreichen Erfolge gehen aber nicht (nur) darauf zurück oder sind durch „glückliche Entwicklungen“ bedingt. Pep ist ein Workaholic, wie es vermutlich keinen zweiten auf dieser Welt gibt. Er verkörpert den Beweis dafür, dass sich Erfolg durch Akribie, Fleiß und Ausdauer erarbeiten lassen. Diese Tugenden machen den Unterschied aus: Erfolg oder Misserfolg – jeder ist sich seines eigenen Glückes Schmied.

Pep wird nie zufrieden sein. Er kann nicht genießen. Er wird den Fußball nie genießen, weil er immer auf der Suche nach etwas ist, das nicht geklappt hat und das er korrigieren kann. Pep ist nie glücklich, weil er ein Perfektionist ist. Thiago Alcántara

Foto von Thomas Rodenbücher auf flickr.com unter CC Linzenz

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