Software Campus (2014 – 2017)

Software Campus Logo
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Das erste Mal bin ich im Winter 2012 auf den Software Campus aufmerksam geworden. Damals befand ich mich mitten in den letzten Vorlesungen meines Masterstudiums in Magdeburg. Ich wurde in einem Aushang am digitalen Brett meiner Universität auf das Programm zu meinem „Weg zur IT-Führungskraft“ aufmerksam.

Zu diesem Zeitpunkt hörte ich gerade Schlüsselkompetenzen III bei unserem Dekan Graham Horton (eine der besten Vorlesungen in meinem Studium und ein inspirierender Mensch, den ich sehr schätze). In seiner Vorlesung beschäftigten wir uns mit Aspekten wie Organisationskulturen, Werten und Life Leaderchip. Dies regte auch mich an, an meinem eigenen Mission Statement zu arbeiten. Ich fragte mich in diesem Zusammenhang auch, wo will ich im Leben hin und was mein Ziel ist.

Auch in recht jungen Jahren kam ich recht schnell zu einer Antwort auf die durchaus philosophische Frage, was mich im Leben antreibt. Für mich ist die Selbstverwirklichung und der Drang zur Entfaltung das wichtigste Bestreben in meinem Leben. Deshalb war es mir wichtig, die Initiative auch in beruflicher Hinsicht in meinem Leben zu übernehmen.

Was würde als besser zu mir passen, als in einem Führungskräfteentwicklungsprogramm teilzunehmen, welches das Ziel verfolgt, die IT-Führungskräfte von morgen auszubilden? So bewarb ich mich bei dem Software Campus.

Der Weg zur Führungskraft

Der Software Campus ist ein Förderprogramm für angehende IT-Führungskräfte in Deutschland. Das Programm wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert sowie durch die EIT ICT Labs Germany getragen, das Europäischen Institut für Innovation und Technologie. Der Software Campus richtet sich an Masterstudierende und Doktoranden der Informatik mit großem Interesse an Führungsaufgaben. Unterstützt wird das Programm dabei durch 18 Partner aus Industrie und Forschung.

Software Campus Kick-off in Berlin (Quelle: EIT Digital)
Software Campus Kick-off in Berlin (Quelle: EIT Digital)

Das Konzept des Software Campus verknüpft Spitzenforschung und Management-Praxis und ist dabei auf drei Säulen gebaut. Kern des Software Campus ist das eigenes IT-Forschungsprojekt, welches in meine Promotion eingebettet wird. Planung, Umsetzung und alle Management-Aspekte oblagen dabei bei mir selbst. Hierfür habe ich eng meinen Industriepartner Datev eG zusammen am Projekt gearbeitet.

Damit ich mein IT-Forschungsprojekt erfolgreich leiten kann, wurde ich durch die Industriepartner bei der Weiterbildung und Förderung meiner Kompetenzen und Potentiale unterstützt. Ich nahm an verschiedenen, mehrtägigen Trainings und Workshops in den Bereichen Führung, Methoden sowie Sozial- und Selbstkompetenzen teil.

Ferner wurde ich durch eine erfahrene Führungspersönlichkeit meines Industriepartners persönlich im Rahmen eines Mentorings begleitet. So erhielt ich einerseits einen direkten Einblick in die tägliche Arbeitswelt von IT-Führungskräften mit Themen wie Strategieentwicklung, Technologie-, Innovations- und Patentmanagement oder Mitarbeiterführung. Andererseits hatte ich in meinem Mentor einen hochrangigen Ansprechpartner für Fragen oder Ratschläge zu meinem Projekt.

Die Qual der intelligenten Standortwahl

Da ich nahezu zeitgleich meine Promotion am DFKI sowie die Teilnahme am Software Campus begann, konnte ich das IT-Projekt perfekt in die Forschung meiner Doktorarbeit einbetten. Mich faszinierte die die Informationsverarbeitung, vor allem mit einer Verzahnung mittels Data Mining und KI, schon immer. In meiner Masterarbeit beschäftigte ich mich bereits mit räumlich-zeitlichen Daten. Da die Datev sich im Rahmen ihrer Produkte mit der Standortanalyse beschäftigte, machte ich mir fortan dieses Thema zu eigen: Wissensbasierte Entscheidungsfindung über geografische und ökonomische Standortfaktoren

Im Rahmen des Software Campus war ich nicht nur für die inhaltliche Umsetzung verantwortlich. Von der Projektplanung über die Beantragung finanzieller Mittel und das Management, die Koordination von Teams bis zum Abschluss des Vorhabens habe ich das ganze Projekt durchgeführt. Dabei hatte ich ein Budget von 100.000 Euro über die Projektlaufzeit von zwei Jahren.

Hier geht es zur Projektbeschreibung.

Führungskräftetrainings im Software Campus

In der heutigen Berufswelt ist eine Vielzahl von Kompetenzen notwendig, welche gezielt entwickelt werden müssen. Im Rahmen des Software Campus wurde ich in diesen Hinsichten entsprechendgefördert. Die Industriepartner des Software Campus – von Daten über Bosch bis hin zur SAP – brachten in das Programm ihre Führungskräftetrainings ein. Als Teilnehmer konnte ich so in sechs Modulen meine Führungs-, Methoden- sowie Sozial- und Selbstkompetenzen weiterentwickeln. Ich wählte aus einem umfangreichen Angebot die Trainings aus, welche gezielt auf meine individuellen Stärken und Schwächen eingingen. 

  • Grundlagen der Szenarioplanung: Bei Bosch wurde ich in die Szenario-Technik als Methode für das Vorausdenken der Zukunft eingeführt. So wurde ich in der Lage versetzt, die Entwicklungen von Märkten und Geschäftsumfeldern zu antizipieren und daraus neue Geschäftschancen zu erkennen.
  • Leistungsstarke Teams bilden & führen: Ziel des Trainings bei Holtzbrinck war es, die Grundlagen der Teambildung und der Teamführung zu vermitteln. Wir lernten hilfreiche Modelle, Vorgehensweisen und praktische Tipps für den Alltag als Teamleader kennen.
  • Kreativität & Innovation: Ziel des Workshops bei der Datev war es Methoden zur Förderung der Innovationsfähigkeit von Unternehmen zu erlernen und diese in Gruppenarbeiten an Themen aus dem Umfeld der Datev anzuwenden.
  • Intercultural Awareness: Mit zunehmendem internationalem Wachstum und globaler Expansion ist heutzutage Kommunikation der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Allerdings haben nicht alle Kulturen die gleichen Erwartungen an die Geschäftskommunikation. Dieser Workshop der SAP AG hat mir eindrucksvoll einen Überblick über die unterschiedlichen Einstellungen und Werte der verschiedenen Kulturen vermittelt.
  • Mit Medien und Persönlichkeit Inhalte erfolgreich kommunizieren und präsentieren: In dem Seminar bei der Software AG wurde ich auf das verständliche Präsentieren von fachlichen Inhalten vorbereitet. Ziel war es die grundlegenden Techniken und Methoden, Fachvorträge effektiver und erfolgreicher zu gestalten: von der Vortragsplanung über die Umsetzung bis zum Umgang mit Störsituationen.
  • Führungsplanspiel Avalon: Ich hatte in diesem Seminar bei Bosch die Gelegenheit, sich selbst aus verschiedenen Perspektiven des Führungsprozesses zu erleben. Ich erfuhr die Auswirkungen des eigenen Führungsverhaltens auf andere in verschiedenen Situationen. Das Führungsplanspiel kombinierte ein breites Spektrum an Sach- und Führungsaufgaben und simuliert so auf sehr realitätsnahe Weise den beruflichen Alltag von Führungskräften.

Mentoring und Networking im Software Campus

Software Campus Summit in Berlin, Verabschiedung der Teilnehmers des DFKI (Quelle: EIT Digital)
Software Campus Summit in Berlin, Verabschiedung der Teilnehmers des DFKI (Quelle: EIT Digital)

Neben dem Forschungsalltag und den Seminaren wurde ich durch einen erfahrenen Mentor meines Industriepartners – der Datev – persönlich begleitet. Vor allem das Shadowing – das schattenhafte Begleiten meines Mentors in seinem beruflichen Alltag – gab mir neue Einblicke in die tägliche Arbeitswelt einer Führungskräft. Hier unterhielten wir uns viel über verschiedene Themenfelder, wobei auf dem Themenkomplex der Mitarbeiterführung meistens der Fokus lag. Nichts ist meiner Meinung nach schwieriger und reizvoller zugleich, als die tägliche Arbeit mit seinen Mitmenschen!

Der Software Campus ist ein hervorragender Ort, um seine eigenen Fähigkeiten und Interessen aktiv zu fördern. Man lernt jedoch nicht nur sich selbst, sondern auch viele andere Persönlichkeiten kennen. Seien es die Industriepartner und ihr Management, aber auch der Austausch mit anderen Teilnehmern des Programms steht im Vordergrund. Schließlich liegt die Vermutung nahe, dass aus vielen einmal zukünftige IT-Führungskräfte sowie Unternehmensgründern führender IT-Unternehmen sowie Koryphäen in der Wissenschaft und Forschung werden. So denke ich viele Kontakte für mein weiteres Leben geknüpft zu haben.

Vor allem eines steht für mich fest: Spätestens nach dem erfolgreichen Abschluss des Software Campus sehe ich mich zukünftig in einer verantwortungsvollen Position die IT-Branche, in der ich meine Umwelt prägen und voranbringen möchte.

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